<< Zwischen den Farben >>
Gemeinschaftsausstellung
der Mitglieder des Kunsthaus Einbeck
im Kloster Brunshaufreitags, samstags und sonntags jeweils von 15:00 – 17 Uhr
25.06. - 17.07.2022
Taziana Alba, Kornelia Bender, Roswitha Bohmann, Barbara Carius, Karin Dlugaiczik, Gisela Gebler, Ingeborg Hüttig, Jutta Klötzer, Adolf Leschonski, Gritta Meierkord, Anne Neumann, Christel Pagel, Silke Sauritz, Thomas Schmalz, Betty Schmidt, Cornelia Slawinski, Frank Thiele, Regina Warnecke, Imke Weichert
Zuerst ist da die weiße Leinwand, der unbehauene Stein oder der tastende Blick durch den Sucher des Fotografen. Dann passiert das Magische: Der Maler greift zur Farbe, der Bildhauer arbeitet die Adern und Strukturen des Steins heraus und der Fotograf findet in der Vielfalt der ihn umgebenden (Farben-)Welt sein Motiv.
Unter dem Titel „Zwischen den Farben“ präsentieren 19 Mitglieder des Kunsthaus Einbeck ihre Werke vom 25. Juni bis zum 17. Juli auf Einladung des Kunstkreis Kloster Brunshausen in den Ausstellungsräumen auf dem Klosterhügel. Der Einbecker Kunstverein zeigt überwiegend Arbeiten, die in den letzten drei Jahren entstanden sind. Die Vernissage findet am Samstag, 25.6. 22 um 16 Uhr statt. Interessierte sind herzlich eingeladen. In die Ausstellung wird
Dr. Elke Heege, ehemalige Leiterin des Einbecker Stadtmuseums, einführen. Bis zum 17. Juli kann die Ausstellung freitags, samstags und sonntags jeweils von 15:00 – 17 Uhr besucht werden.
„Zwischen den Farben“ wird von den Künstlerinnen und Künstlern ganz unterschiedlich interpretiert und führt zu einer interessanten, vielfältigen Mischung künstlerischer Positionen. Das Thema wird von manchen Kunstschaffenden ganz materiell angegangen. Zwischen den Farben befinden sich andere Farben, Formen oder andere Materialien, wie zum Beispiel Quarzsand oder ein Acrylgel. Man kann das Thema aber in einem immateriellen Sinn auch so verstehen, dass zwischen den Farben der Inhalt, die Idee oder das Motiv hervorkommt. In einem metaphorischen Sinn kann „Zwischen den Farben“ auch als „zwischen Kontrasten“ interpretiert werden, zwischen Hell und Dunkel, zwischen Arm und Reich, zwischen Gut und Böse.
Die Besucherinnen und Besucher können sich auf abwechslungsreiche Herangehensweisen und Motive, an vielseitige Techniken und unterschiedliche Materialien ebenso freuen, wie auf Gegenständliches, Abstraktes und Monochromes, auf Arbeiten in Acryl, Aquarell und Öl, auf Fotokunst, auf Textilobjekte und Farbobjekte. Auf sehr unterschiedliche Weise setzen sich die Kunstschaffenden mit Themen unserer Zeit, unserer eigenen Umgebung auseinander, lenken den Blick auf den Umgang mit Material, Form und Farbe, ermuntern zur Diskussion über ästhetische Fragen. Ästhetisch, filigran, farbintensiv - mal abstrahierend mal ganz konkret - die Ausstellung der Mitglieder des „Kunsthaus Einbeck“ bietet mit Werken aus den letzten drei Jahren spannende Gegensätze und harmonisches Miteinander.
Taziana Alba beteiligt sich mit Landschaftsmotiven geprägt von Eindrücken aus vielen Italien-Aufenthalten, die sie als großformatige Ölbilder auf die Leinwand gebracht hat. Auch die Einbeckerin Malerin Kornelia Bender arbeitet im Großformat. „Stille Farben“ nennt sie ihre in grau-weiß gehaltenen abstrakten Kompositionen, die in Acrylmischtechnik entstanden sind. Roswitha Bohmann erstellt Objekte aus ungewöhnlichen Materialien, die sie verstrickt, verhäkelt oder gestaltet. Die Arbeit mit dem geheimnisvollen Titel „trtbnt“ ist in Häkelarbeit aus Produktionsabfall bei der Wirkstoffherstellung sowie mit Polybändern, entstanden. Einen aktuellen Zeitbezug, aber auch eine innere Mahnung stellt Barbara Carius aus Dassel in ihrem Ölbild „Das Leben ist ein schmaler Grat“ her. Im Kontrast dazu steht die „Lebenslust“ die Karin Dlugaiczik mit roten Blüten auf die Leinwand zaubert. Naturimpressionen zeigen auch die Werke von Gisela Gebler, die ihre Aquarell Originale als Fine-art-Print auf Leinwand ausstellt. Foto und Text kombiniert Inge Hüttig in ihrem Beitrag „Schmetterlingsglück“.
Zu Besuch in der Ausstellung sind auch „Rosa“ und „Miguel. Gemalt wurden die Portraits von Jutta Klötzer in Eitemperatechnik. In dem Ölbild 20 20 aus dem Jahr 2020 thematisiert Adolf Leschonski den Riss, der sich durch die Pandemie in unserer Gesellschaft spürbar und sichtbar manifestiert hat. Verlust, Stillstand, Trennung sind unabsehbare Folgen überschatten deutlich sichtbar den Alltag. Gritta Meierkord beteiligt sich mit zwei komponierten Fotos. Mit den Titeln „Stille“ und „Aufwärts“ bietet sie dem Betrachter Raum zu vielen Interpretationen. Anne Neumann lässt sich in ihren beiden abstrakten Landschaften von der Farbpallette des Spätsommers inspirieren. Zwischen den intensiven Farben der Frühlingstulpen, die Christel Pagel in dem Foto „Nachbars Garten“ aufgespürt hat, präsentiert sich eine kleine Statuette im Frühlingslicht. Silke Sauritz begeistert in ihren in Öl gemalten Pferdeportraits mit einer detailgenauen, lebendigen Darstellung der Tiere.
Thomas Schmalz beschreitet mit der gestische Fotografie einen neuen künstlerischen Weg. „Paradise“ betitelt er eine dreiteilige Fotoserie auf Aludibond. Betty Schmidts Werke entstanden unter dem Eindruck der globalen Krisen, speziell der Klimawandel und der Krieg in der Ukraine. Es sind farbkräftige digitale Fotocomposings auf HD Metal Print. Cornelia Slawinsky hat ihr Ölbild „Im Möhrchenfeld“ bereits 2004 begonnen und im letzten Jahr überarbeitet und fertig gestellt. In der Pouring-Technik “Stripes“ ist das farbintensive Werk „Unter Farben“ von Frank Thiele entstanden. Außerdem beteiligt er sich mit einem Farbobjekt aus Acrygelen, dessen Transparenz durch eine Spiegelfliese erhöht wird. Zusätzliche Materialien nutzt Regina Warneckes in ihrem Bild „Der Baum“. Zwischen den Acrylfarben befinden sich Spachtelmasse und Sand. Nomen est omen: Imke Weichert Ölbild „Zwischen den Farben“ aus ihrem Landschaftszyklus nimmt den Titel der Ausstellung auf. Die abstrahierte licht- und farbendurchflutete Waldszene bietet aber auch „Zwischen den Farben“ Raum zum Nachdenken über Klimawandel und Naturzerstörung.
